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the torn from aynbath in a meditation
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Hintergrundmusik: Soundtrack

Der Torn: Todes-Meditation

Der Torn:
Todes-Meditation

Durch eine Senke voll saftiger Miere schreitend, blickte er über die wilden Gräser hinab in das grüne Tal und erkannte in der Ferne eine Herde Schafe, begleitet von einem einsamen Hirten. Mit aufragendem Stock trieb er die Tiere vor sich her. Was das wohl für ein Leben war? Wahrscheinlich seinem eigenen reisenden Dasein nicht ganz unähnlich, dachte er sich und lockerte seine Maske. Trotz der herrschenden Wärme hatte er entschieden, abseits des Pfades die Anhöhe hinaufzuwandern. Er liebte Felsen, und die wilden Zypressen hatten ihn ebenfalls magisch angezogen. 

Die immergrünen Zähne der Unterwelt drangen hier oben durch das Fleisch der friedlichen Landschaft und ragten wie dunkle Säulen hinauf. Zwischen uralten Findlingen und ein paar jungen Birken ließ er sich erleichtert nieder.

 

Sein Blick schweifte umher. Der Gedankenstrom erhob sich wie eine mit Krallen besetzte schwarze Hand und legte sich sanft über seine Augen. Er erblindete und war selbst für die Erblindung blind. Vor ihm verschwand die Landschaft in einem Schleier, und er versank ebenfalls darin.

All die Dinge, die er erledigen musste. Die Notizen in seinem Büchlein häuften stetig weiter. Wann würde er die Bücher auf seiner Liste finden? So viele Orte, die er noch sehen wollte, von denen er nur mysteriöse Geschichten kannte. Für jetzt hatte er ein Ziel, doch seine Studien blieben viel zu lange auf der Strecke. Diese ewigen Reisewege, verdammt. 

Seine Eltern erwarteten ihn schon seit langem. Wer wusste schon, ob die lieblichen Damen, die er begehrte, nicht schon längst fort waren. Die Schönheit mit den vollen Lippen und dem langen, dunklen Haar ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Ach, Zweifel plagten ihn. Hätte er doch nur beim letzten Mal… Und was, wenn…

Längst war sein Leib wie ein toter Baumstumpf: verwurzelt und regungslos.

 

Die Schatten der jungen Bäume tanzten über seine dunklen Gewänder. 

 

Nichts spürte er von der Wärme der Sonnenstrahlen auf seinem Rücken. 

 

Keinen der bunten Vögel hörte er singen. 

 

Auch fühlte er die leichte Brise nicht.

 

All das, was um ihn herum existierte, war fort.

All die Dinge, die er erledigen musste. Die Notizen in seinem Büchlein häuften sich immer weiter. Wann würde er die Bücher finden auf seiner Liste? So viele Orte, die er noch sehen wollte, von denen er nur mysteriöse Geschichten kannte. Für jetzt hatte er ein Ziel, doch seine Studien blieben all zu lange auf der Strecke. Diese ewigen Reisewege, verdammt. Seine Eltern erwarteten ihn auch schon seit langem. Wer weiß ob die lieblichen Damen, die er begehrte nicht schon längst fort waren. Die Schönheit mit den vollen Lippen und dem langen dunklen Haar ging ihm nicht aus dem Kopf. Ach.. Zweifel plagten ihn. Er hätte letztes mal.. Und was wenn…

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Längst war sein Leib wie ein toter Baumstumpf, verwurzelt und regungslos. 

 

Der Schatten der jungen Bäume wackelte über seine dunklen Gewänder. 

 

Nichts spürte er von der Wärme der Sonnenstrahlen auf seinem Rücken. 

 

Keinen der bunten Vögel hörte er singen. 

 

Nicht fühlte er die leichte Brise.

 

All das was war, war fort.

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Dann sah er vor sich einen pulsierenden Kreis aufleuchten.

Einen endlosen Kreislauf. Es würde immer etwas zu tun geben. Immer Unzähliges nachrücken. Der Strom der Dinge und Gedanken, der Taten und der Zweifel, er war endlos. Im Gegenzug aber war Zeit selbst limitiert, dachte er. Der Berührungspunkt des unendlichen Kreises war genau dieser Moment. Das Hasten von Aufgabe zu Aufgabe bedeutete Verderben. Es war sinnlos und tot.

Wollte er wirklich ein Sklave der Dinge sein? Rennen wie ein gepeitschter Leibeigener? Dafür war er nicht vor Jahren dem Stand der Bauern entkommen.

Er war nie lebendig gewesen – bis gerade eben, das spürte er – sondern tot, wie ein am Wegesrand liegender Kadaver. Umschlossen von verknoteten, verwesenden Leibern. Gebunden durch verkrampfte und erstarrte Finger. Ein Hypnotisierter der verzweifelten, leeren Augenhöhlen der Schädel der Zeit.

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Das Abschälen der illusorischen Schichten, der schwarzen Blütenblätter der Verblendung, entblößte einen leuchtenden Kern der Leere. Gelassenheit durchströmte den Torn, als er durchatmete und seinen Blick in die leise raschelnden Baumkronen der jungen, biegsamen Bäume hob. Frieden erfüllte ihn, als seine Wahrnehmung und Verbindung zum Jetzt wieder zurückkehrten.

 

Choraler Gesang. Klarheit.

 

Ein goldener Becher.

 

Aufleuchten.

 

“Ich bin frei.”

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